Ulla – ein Abschiedswort

von Norbert Lüdtke & Sonja Roschy

Ullas besondere Fähigkeit war, Menschen zusammen zu bringen, Konflikte zu glätten, Gemeinsamkeiten zu finden.
Es war ihr wichtig, lange Linien aufrechtzuerhalten, Beziehungen zu pflegen.
Die Bindungen zu vertrauten Menschen wurden intensiv gepflegt.
Daraus speiste sich auch ihr Engagement für die dzg.

In der ersten Januarwoche 2002 übernahm Ulla die Mitgliederverwaltung von Mario Nipkow (†) und führte sie bis 2023 penibel. Dadurch kannte sie jedes neue dzg-Mitglied. Die alten dzg-Mitglieder kannte sie nach 45 Jahren Club-Mitgliedschaft sowieso, denn sie war seit 1978 im Club und wurde bei den meisten Treffen gesehen, wenn sie nicht gerade unterwegs war, etwa mit dem Hanomag durch Afrika fuhr. Dass sie beruflich an den Flughäfen in Hamburg, Köln, Düsseldorf und Frankfurt tätig war, hat ihrem Reisedrang nicht geschadet. Ihr Lieblingsziel Nepal hat sie rund zwei Dutzend Male besucht. Auf ihrem Beitrag zur Galerie der Reisenden schrieb sie:
»Mit 18 unternahm ich zarte Fernreiseversuche, die 1975 in einer langen Asienreise vorläufig ihren Höhepunkt fanden … In den 80iger Jahren folgte ich für 2 ½ Jahre den Spuren Livingstones und entdeckte für mich das Interesse an ethnischen Minderheiten, besuchte und lebte zum Teil mit den Kitchepo, Tirme und den Pygmäen in Afrika.«

Seit 1998 saß sie bei den Sommertreffen der dzg an der Anmeldung, meist mit Sonja Roschy. Ulla lernte bei dieser Gelegenheit ihren späteren Ehemann Klaus Schütz kennen, bei Sonja Roschy verhielt es sich ebenso.

Als erste Vorsitzende führte Ulla (eigentlich Ursula, aber so nannte sie niemand) den Club 1999 bis 2004, übergab dann an Norbert Lüdtke und blieb als zweite Vorsitzende bis 2011 im Vorstandsteam.
Dabei passte es gut, wenn Ulla (die Nachteule) morgens um 3 Uhr eine E-Mail schrieb. Diese wurde dann von Norbert (der frühe Vogel) morgens um 4 Uhr weiterbearbeitet. Durch die Mitgliederverwaltung war sie auch danach in ständigem Austausch mit dem Vorstand.

Als Willy († 2010) und Marianne Janssen (beide dzg) uns fragten, ob wir das von ihnen gegründete Fernreisemobiltreffen weiterführen wollten übernahmen wir diese Aufgabe im Team: Ulla Siegmund und Klaus Schütz, Sonja Roschy und Norbert Lüdtke, zuletzt 2022 nach zwei Jahren Coronapause.
Wir waren immer ein super Team, die Zusammenarbeit lief harmonisch.
Wo auch immer wir uns verabredeten – oft trafen wir uns zufällig bereits bei der Anfahrt.

Ulla fehlt uns und wir sind sehr traurig, aber auch sehr dankbar für die gemeinsame Zeit mit ihr. Ostern haben wir noch einen kleinen Spaziergang mit ihr im Park des Krankenhauses gemacht. Als wir sie Ostermontag nochmal besuchten nahm sie Sonjas Hand – es war der Abschied. Sie starb im Mai in Mainz nach schwerer Krankheit.

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