45 Jahre dzg

45 Jahre dzg haben wir beim Sommertreffen gefeiert – einige Auszüge aus der Rede unseres Co-Vorsitzenden Jens Hövelmann:

„45 Jahre dzg ist eine lange Zeit. Einige unserer heutigen Mitglieder war 1974 noch nicht geboren. Ich selbst war 5 Jahre, noch weit entfernt vom unabhängigen Reisen, sondern fuhr mit meinen Eltern im VW-Käfer an die Nordsee.

1974 trat Willy Brandt als Bundeskanzler zurück, die Welt litt noch unter den Folgen der Ölkrise 1973.

In Afrika gab es einige Revolutionen und auch in Europa gab es in Portugal einen Putsch gegen einen autoritären Staatsführer, in den USA stolperte Präsident Nixon über die Watergate Affäre.

Überall Umwälzungen und politische Veränderung – wie 2019

Globetrotter hatten es damals schwerer als heute sich zu informieren, das Internet war noch nicht mal eine Idee in den Köpfen der Wissenschaftler, also brauchte es einen anderen Weg ein soziales Netzwerk zu gründen.

Die dzg ist ein soziales Netzwerk zum Anfassen. Statt virtueller Diskussionen treffen wir uns seit 45 Jahren im realen Leben, unterwegs oder bei Treffen mit anderen Globis.

Wir geben uns Ideen und praktische Ratschläge für Reisen, unterstützen die von uns, die nach einer längeren Reise wieder Anschluss in der Heimat suchen.

Das besondere an der dzg ist, dass wir ein so breites Spektrum abdecken – wir haben (Barfuß) Wanderer, Radfahrer, Autofahrer mit und ohne Allrad, klassische Backpacker und sogar Blauwasserseglerinnen in unseren Reihen.

Aber egal ob mit 20 kg auf dem Buckel oder mit 20t Kampfgewicht – wir sind alles Globetrotter, die das unabhängige Reisen brauchen.

Wir können es uns nicht vorstellen, eine durchgeplante Pauschalreise in einem Resort zu verbringen, wo es immer warm, laut und gut organisiert ist.

Wir wollen eintauchen in das Leben der Menschen, dort einkaufen wo die Einheimischen einkaufen, selbst kochen oder echtes Street Food essen und nicht das immer gleiche Buffet vorgesetzt bekommen.

Wir respektieren andere Kulturen, die auch uns manchmal fremd erscheinen. Wir kleiden uns so, dass wir nicht als respektlos gesehen werden – aber wir sind nicht kritiklos gegenüber Unterdrückung auf Grund des Geschlechtes oder der Herkunft.

Wir beobachten mit wachem Kopf, mit den Augen und durch die Linse der Kamera das Leben respektvoll und kritisch, reflektieren was wir sehen und erleben

Wir halten uns nicht für Abenteurer, sondern für Reisende, auch wenn unser Umfeld zu Hause uns manchmal für „bekloppt“ hält – hier sind wir einfach „Spießer“, denn es gibt immer noch jemanden mit einem noch herausfordernden (oder soll ich sagen bekloppteren) Reiseziel.

Viele von uns halten auch Vorträge, schreiben Bücher oder Online-Blogs, bespielen die sozialen Medien und die klassischen Zeitungen.

Am liebsten ist es uns, wenn Ihr einen Bericht für den Trotter schreibt. Wenn der Spiegel das Sturmgeschützt der Demokratie ist, dann ist der Trotter das Mutterschiff aller Zeitungen für Reisende.

Ohne das ehrenamtliche Engagement der Trotter Redaktion wäre die dzg keine 45 Jahre alt geworden. Der Trotter ist oft die wichtigste Verbindung zum Verein dzg.“

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